Ist das Entnahmefenster eine sinnvolle Schonbestimmung in der Angelfischerei? Dieser Frage geht Daniel Hühn nach. Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Binnenfischerei (IfB) in Potsdam-Sacrow möchte die Diskussionen und Theorien über das Entnahmefenster, oft auch als Küchenfenster bezeichnet, in der Praxis überprüfen. Dabei setzt er auf die Unterstützung der vielen im LSFV organisierten Vereine.

Worum geht es konkret? „Im Rahmen dieser Untersuchungen wollen wir Erkenntnisse über die Auswirkungen des Entnahmefensters in der Angelfischerei schaffen. Dazu sind wir auf Ihre Beteiligung angewiesen. Angelvereine sollen getreu unserem Leitspruch ‚Fischereiforschung in der Praxis für die Praxis‘ aktiv in die Untersuchungen eingebunden werden“, erklärt Daniel Hühn. Durch die gemeinsamen Untersuchungen können und sollen beide Seiten voneinander profitieren. Und dafür benötigt das Institut Angelvereine, die neugierig auf einen mehrjährigen Vergleich von traditionellem Mindestmaß und Entnahmefenster sind.

Die Angelvereine sind bedeutende Nutzer unsere Gewässer und tragen durch Hege und Pflege der Gewässer und Fischbestände maßgeblich zu deren Schutz bei. Zu den häufigsten Hegemaßnahmen zählen Mindestmaße und Schonzeiten. Daneben wird aber auch immer häufiger, sowohl unter Anglern, aber auch bei Verbänden, Behörden und Wissenschaftlern, über das Entnahmefenster diskutiert. „Theoretische Bestandsmodelle und Aquarienexperimente zeigen, dass das Entnahmefenster zu einem höheren Anteil großer Laichfische führen könnte, wodurch sich die Produktion von Nachwuchs stabilisiert und höhere Fangmengen ohne Überfischung möglich sein könnten“, fasst der IfB-Wissenschaftler eine Theorie zusammen.

Gesucht wird… Um mögliche Untersuchungen im Detail zu entwickeln, suchen wir Angelvereine mit Gewässern, in denen für einen begrenzten Zeitraum ein Entnahmefenster eingeführt wird, aber ebenso Gewässer, in denen die Angelfischerei weiterhin nach gesetzlichem Mindestmaß ausgeübt werden kann. Die Fischart für die Untersuchungen steht noch nicht fest, da die Auswahl von den Eigenschaften der verfügbaren Vereinsgewässer sowie den Hegezielen der Vereine abhängt.

Auch die Vereine profitieren. Neben einer fundierten fachlichen Beratung zur Bewirtschaftung der Gewässer und zu Methoden der Erfassung von Fischbestandsänderungen erhalten sie von dem Experten detaillierte Einblicke und Informationen über die Fischbestände in ihren Gewässern. Durch ihre Beteiligung können sie das Vorhaben aktiv mitgestalten und sich ein eigenes Bild von den Ergebnissen in ihren Gewässern machen. Ihre Teilnahme kann einen wichtigen Beitrag zur Optimierung der Hege und Pflege von Fischbeständen im Rahmen einer angelfischereilichen Bewirtschaftung leisten.

Weitere Infos und Bewerbung: Vereine, die Interesse an einer Beteiligung und mehrjährigen Zusammenarbeit haben wenden sich direkt an Daniel Hühn, oder , Telefon 033201 – 406-33.